Historischer Verein für Oberpfalz und Regensburg

Regionalgruppe Oberpfälzer Jura

Freitag28.04.
19:00 Uhr
Regionalgruppe Oberpfälzer Jura

Die Freiherrn von und zu Parsberg im Spannungsfeld der frühen Wittelsbacher Herzogtümer 1200-1600

Vortrag von OStD a.D. Eckard Fruhmann, Parsberg
Ort: Parsberg, Burg, Burgstraße 24, Oberer Burgsaal

Das Geschlecht der Freiherrn von und zu Parsberg war eines der bedeutenden Turnieradelsgeschlechter im Nordgau, verwandt und verschwägert mit einem erheblichen Teil des niederen Adels in den Wittelsbacher Teilherzogtümern in Altbayern.

Neben der bis 1803 reichsunmittelbaren Herrschaft Parsberg hatte es Besitz von Eger im Norden bis Uttendorf im Innkreis, von Neunussberg bei Viechtach bis Rohrenfels bei Neuburg/Donau – teils erkauft, teils erpfändet, häufig erheiratet. Die Parsberger waren Pfleger, Landrichter, Viztume, Hauptleute, Räte, Statthalter, Diplomaten der Wittelsbacher Herzöge in vier Jahrhunderten. Sie kämpften unter anderem mit Kaiser Ludwig dem Bayern gegen Friedrich von Habsburg und Philipp VI. von Frankreich (im Hundertjährigen Krieg), mit Herzog Johann III. von Straubing-Holland in den Niederlanden, mit Ludwig III. und Johann II. von Pfalz-Neumarkt gegen die Hussiten, für und gegen die Markgrafen von Brandenburg-Ansbach in den Markgrafenkriegen, mit Herzog René II. von Lothringen gegen Karl den Kühnen von Burgund, mit Phillip dem Streitbaren von Pfalz-Neuburg 1529 in Wien gegen die Osmanen.

Der Vortrag gibt einen Überblick über den aktuellen Wissensstand mit einem kurzen Blick auf die lebende Nachkommenschaft, insbesondere auch in den meist nicht beachteten weiblichen Linien. Bei Interesse kann sich ein kurzer Informationsrundgang durch das Parsberger Burgmuseum anschließen.

Eintritt frei; Spenden erbeten. In Zusammenarbeit mit: Stadt Parsberg, Agricola- Arbeitsgemeinschaft für Natur- und Kulturgeschichte Region Schwarze Laber - Tangrintel e.V., Förderverein Burg/Museum Parsberg e.V.
Burg Parsberg (Foto: Eckard Fruhmann)
Samstag03.06.
15:00 Uhr
Regionalgruppe Oberpfälzer Jura

Das Prüfeninger Holz bei Sinzing

Geschichte und Geschichten
Führung von Karl Hoibl, Sinzing
Treffpunkt: Sinzing, Walderlebniszentrum Regensburg, Rieglinger Höhe 1, Besucherparkplatz

Vor den Toren der 2000-jährigen ehemaligen Freien Reichsstadt Regensburg trifft man bei einer Wanderung durch das Prüfeninger Holz auf zahlreiche historische Relikte, die Schlaglichter auf die Vergangenheit dieser Region werfen. Älteste Zeugnisse sind die bronzezeitlichen Hügelgräber (etwa 1800 – 700 v. Chr.) am Pfarrersteig. Daneben weisen über 70 Grenzsteine, von denen der älteste aus dem Jahr 1547 stammt, auf die früheren Besitzverhältnissen in diesem Gebiet hin. Die Klöster St. Emmeram und Prüfening verfügten – angrenzend an die Herrschaft Etterzhausen – jahrhundertelang über dieses Areal. 1803 gingen die Wälder im Zuge der Säkularisation an das Königreich Bayern über; 1918 wurde daraus der Staatswald. Die alte Fernhandelsstraße von Regensburg nach Nürnberg verläuft hier als tief eingefurchter Hohlweg. Sie und die seit dem Jahr 1109 bestehende Prüfeninger Fähre erinnern an das rege Verkehrsaufkommen früherer Zeiten. Tongruben und Ziegeleien sorgten für Baustoff. Der Wald diente nicht nur der Jagd und der Holzgewinnung, sondern versorgte viele Bewohner auch mit Trinkwasser.

Teilnahmegebühr: 5 Euro; HV-Mitglieder frei. Ein Angebot in Zusammenarbeit mit dem Walderlebniszentrum Regensburg
Grenzstein des Klosters St. Emmeram im Rieglinger Forst zwischen Pfarrer- und Emmeramssteig (Foto: Stefan Hanke)
Freitag07.07.
18:00 Uhr
Regionalgruppe Oberpfälzer Jura

St. Andreas in Untersaal

Führung von Dr. Jutta Göller, Kelheim
Ort: Untersaal, St. Andreas, Regensburger Straße

Die St.-Andreas-Kirche in Untersaal ist ein barockes Kleinod, das wenig bekannt ist. Inspiriert wurde der Bau um 1730 vom ovalen Grundriss der Asam-Kirche in Weltenburg. Dort und in Untersaal war der Palier und Maurermeister Michael Wolf aus Stadtamhof tätig.
Der Innenraum besteht aus einem quadratischen, an den Ecken stark gerundeten Hauptraum und zwei gegenüberliegenden halbrunden Apsiden, die den Eingangsraum und den Chor bilden. Der Großteil der Ausstattung stammt aus der Zeit um 1730/35. Dem Kirchenpatron St. Andreas ist der zweigeschossige, reich mit Säulen und geschweiften Giebelstücken gschmückte Hochaltar geweiht. Die beiden Seitenaltäre zeigen Bildnisse der hl. Katharina und des hl. Johann Nepomuk. Letzterer gibt Anlass, um über die politische Bedeutung der Nepomuk-Verehrung im 18. Jahrhundert nachzudenken. Die Referentin wird in diesem Rahmen auch ihre Recherche-Ergebnisse über die Bildhauer- und Malerwerkstatt, die in Untersaal gewirkt haben könnte, vorstellen.

Anmeldung unter 09443/928238-0 oder info@keb-kelheim.de 

Eintritt frei, Spenden erbeten. Ein Angebot in Zusammenarbeit mit der KEB im Landkreis Kelheim e.V.
Untersaal, St. Andreas: Blick auf den Chor (Foto: Dr. Jutta Göller)
Freitag14.07.
17:00 Uhr
Regionalgruppe Oberpfälzer Jura

Die Barockausstattung der Stadtpfarrkirche St. Johannes Baptist in Velburg

Führung von Gabriele Schneider, Velburg
Ort: Velburg, Stadtpfarrkirche St. Johannes Bapt., Burgstr. 7

Die weithin sichtbare Pfarrkirche St. Johannes Baptist bestimmt die Stadtsilhouette von Velburg. Dieser ursprünglich romanische Sakralbau wurde im 15. und 16. Jahrhundert erweitert und zwischen 1720 und 1725 wiederum vergrößert, umgebaut und durchgehend barockisiert. Durch die jüngst erfolgte Auswertung der Rechnungsbücher können nun alle beteiligten Künstler und Handwerker benannt werden; bis zu den Ausgaben für Nägel sind viele Details in den erhaltenen Baurechnungen aufgelistet. Aufgrund weiterer Quellen sind nun auch die Stifter der damals sieben Altäre überliefert. Eines der bedeutendsten Ausstattungsstücke stellt der südliche Seitenaltar dar, der dem hl. Joseph geweiht ist. Es handelt sich dabei um einen hochbarocken Akanthusaltar, geschaffen von dem Velburger Meister Johann Michael Schaller (um 1680 –um 1750). Im Rahmen der Führung ist auch eine Besteigung des Glockenturms geplant, der eine weitreichende Aussicht bietet.

Eintritt: 5 Euro; für HV-Mitglieder frei. Ein Angebot in Zusammenarbeit mit der Stadt und der Pfarrei Velburg
Velburg, Stadtpfarrkirche, St.Joseph-Altar von Joh. Michael Schaller (Foto: Franz Kastner)