Historischer Verein für Oberpfalz und Regensburg

Das Programm

Das Veranstaltungsprogramm des Historischen Vereins für Oberpfalz und Regensburg erscheint halbjährlich auch in gedruckter Form. Die aktuelle Broschüre können Sie hier  herunterladen.

Mittwoch11.12.
19:00 Uhr
Hauptverein Regensburg

Advenisti desiderabilis

Der Adventus Karls V. zum Reichstag 1532 im Spiegel seiner Liturgie
Vortrag von Martin Berger M.A., Kümmersbruck-Haselmühl
Ort: Regensburg, Runtingerhaus, Keplerstraße 1, Großer Runtingersaal

Am 28. Februar 1532 zog Kaiser Karl V. feierlich in Regensburg ein. Leonard Widmann stellt am Ende seines diesbezüglichen Berichts fest: Es war ein herrlicher Einzug. Im Mittelpunkt des Adventus stand ein Gottesdienst. Am Brückentor wurde der Kaiser vom Klerus der Stadt empfangen und zum Gebet in den Dom geführt. Über diese Liturgie geben verschiedene Quellen Auskunft. Anhand dieser soll im Vortrag der Ablauf der Feier nachvollzogen und ein neuer Blick auf ein bekanntes Ereignis der Regensburger Stadtgeschichte geworfen werden.

Der Referent ist der Gewinner des Christian Gottlieb Gumpelzhaimer-Preises 2023.

Die Veranstaltung findet hybrid statt. Für die Teilnahme per Zoom benötigen Sie folgenden Link: https://uni-regensburg.zoom-x.de/j/69200903495?pwd=6QN8KCZbU6qOtqC1uuDo5x3xkpHIZr.1

 

Eintritt frei.
Karl V. um 1548 als Kaiser des Heiligen Römischen Reiches (Foto: Alte Pinakothek, München)
Mittwoch18.12.
19:00 Uhr
Hauptverein Regensburg

Fritz Koenig zum 100. Geburtstag

Werke im öffentlichen Raum – auch in Regensburg
Vortrag von Dr. Stefanje Weinmayr, Landshut/München
Ort: Regensburg, Runtingerhaus, Keplerstraße 1, Großer Runtingersaal

Am 24. Juni 2024 wäre der Bildhauer Fritz Koenig, einer der bedeutendsten Protagonisten der Skulptur der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, 100 Jahre alt geworden. Seine Skulpturen prägen den öffentlichen Raum vieler Städte auf der ganzen Welt, von New York bis Yokohama, von Dakar bis London. Auch in Regensburg gibt es Werke von seiner Hand: Die „Große Säulenkaryatide R“ von 1966/1968 auf dem Grundstein der Universität Regensburg und den Albrecht-Altdorfer-Brunnen (1981/1982) unweit des Domes St. Peter.

Eintritt frei. Ein Angebot in Zusammenarbeit mit dem Heimatpfleger der Stadt Regensburg.
Der Altdorferbrunnen von Friz Koenig in Regensburg (Foto: Gerhard Waldherr)
Dienstag21.01.
19:00 Uhr
Regionalgruppe Amberg

Amberg und Sulzbach und deren fast völlig unterschiedlicher Weg durch die Geschichte

Von den Anfängen bis zum bairischen Königreich
Vortrag von Peter Geiger, Sulzbach-Rosenberg
Ort: Amberg, KEB-Bildungszentrum, Dreifaltigkeitsstraße 3

Amberg und Sulzbach liegen nur 10 Kilometer voneinander entfernt und bilden heute einen gemeinsamen Landkreis, sind aber meistens einen völlig anderen Weg durch die Geschichte gegangen. In der Wittelsbacher Zeit von 1180 bis zum Königreich gehörten sie nur 71 Jahre demselben Territorium an, sie waren also meist gegenseitiges Ausland und trugen untereinander durchaus auch Konflikte aus. Peter Geiger referiert über wesentliche Unterschiede der historischen Entwicklung beider Städte und versucht, ihre Hintergründe auszuleuchten.

Anmeldung unter geschichtsnetzwerk.oberpfalz@gmx.de.

Eintritt frei.
Darstellung der Abwehr der Sulzbacher gegen einen Angriff der Amberger im Landshuter Erbfolgekrieg auf dem Geschichtsbrunnen in Sulzbach-Rosenberg (Foto: Dieter Dörner)
Dienstag21.01.
19:00 Uhr
Hauptverein Regensburg

Blaue Traube, Spital, Gärtnerhaus

Verlorene Geschichtszeugnisse in Regensburg
Vortrag von Dr. Maximilian Fritsch, Regensburg
Ort: Regensburg, Runtingerhaus, Keplerstraße 1, Großer Runtingersaal

Regensburg ist beliebt und wächst deshalb. Die Kehrseite dieser Entwicklung sind Baudruck und Nachverdichtung. Die Gliederung des Stadtgebietes in seine gewachsenen Stadtteile verwischt dabei. Manches kann erhalten werden, doch viele Geschichtszeugnisse, die das Zeug zum Identitätsanker hätten, gehen verloren. Häufig sind sie keine Denkmäler im Sinne des Gesetzes, sondern vor allem stadtgeschichtlich interessante Gebäude. Rufen Sie sich mit dem Referenten einige Beispiele in der jüngsten Zeit untergegangener Geschichtsorte in Erinnerung.

Eintritt frei. Ein Angebot in Zusammenarbeit mit dem Heimatpfleger der Stadt Regensburg.
Das Anwesen Regensburg, Lieblstraße 39 während des Abbruchs, 2018 (Foto: L. Beer)
Sonntag26.01.
16:00 Uhr
Hauptverein Regensburg

Walter Boll (1900–1985) als Kreisbibliothekar

Sein Wirken im Spiegel der Erwerbungen an der Staatlichen Bibliothek Regensburg
Führung mit Dr. Bernhard Lübbers, Regensburg
Treffpunkt: Regensburg, Staatliche Bibliothek, Gesandtenstr. 13, 1. Stock

Walter Boll fungierte seit 1930 als Kreisbibliothekar im Nebenamt. Er war damit für die heutige Staatliche Bibliothek Regensburg, die damals Kreisbibliothek hieß, zuständig. Die Führung spürt der Frage nach, welche Werke damals ihren Weg in die Bibliothek fanden. Ist eine dezidiert nationalsozialistische Erwerbungspolitik in dieser Zeit erkennbar?

Teilnahme kostenlos. Ein Angebot in Zusammenarbeit mit der Staatlichen Bibliothek Regensburg und mit dem Heimatpfleger der Stadt Regensburg.
Die Staatliche Bibliothek Regensburg im Jahr 1962 (Foto: Staatliche Bibliothek Regensburg, Fotosammlung)
Dienstag04.02.
19:00 Uhr
Regionalgruppe Schwandorf

Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm

Einführung in die Ahnenforschung
Vortrag von Rita Scharl, Schwandorf
Ort: Burglengenfeld, Opf. Volkskundemuseum, Berggasse 3

Die eigene Familiengeschichte zu erforschen und einen individuellen Stammbaum zu gestalten, kann helfen, sich der eigenen Identität bewusst zu werden. Doch wo kann man Informationen über seine Familie, die Großeltern und Urgroßeltern finden? Die Recherche in Archiven oder im Internet und der Umgang mit alten Dokumenten stehen im Vordergrund. Hobby-Ahnenforscher können sich so mit den Techniken der Ahnenforschung vertraut machen, um eine eigene Ahnentafel zu erstellen.

Anmeldung unter www.vhs-schwandorf-land.de.

Eintritt frei. Ein Angebot in Zusammenarbeit mit der VHS Schwandorf Land
Einträge vom Mai 1603 im Matrikelbuch der Pfarrei St. Vitus, Burglengenfeld (Foto: Matricula Online/Carolin Schmuck)
Samstag15.02.
14:30 Uhr
Regionalgruppe Amberg

Sulzbacher Prinzessinnen – Märchen und Wirklichkeit

Führung von Patrizia Zimmermann, Sulzbach-Rosenberg
Ort: Sulzbach-Rosenberg, Stadtmusuem, Neustadt 14

"Und sie lebten glücklich und zufrieden bis ans Ende ihrer Tage", so vielversprechend enden viele Märchen über Prinzessinnen. Doch wie war deren Leben in Wirklichkeit? Anhand von Klischees aus Märchen wirft die Ausstellung schlaglichtartig einen Blick auf die Lebenswirklichkeit von Prinzessinnen. Im Mittelpunkt stehen die drei „Sulzbacher Prinzessinnen“, die Töchter des Sulzbacher Pfalzgrafen und Erbprinzen Josef Karl: Elisabeth Auguste (1721-1794), Maria Anna (1722-1790) und Franziska Dorothea (1724-1794).

Anmeldung unter geschichtsnetzwerk.oberpfalz@gmx.de. Vor und nach der Führung können die übrigen Räume des Museums besichtigt werden.

Teilnahmegebühr: für Mitglieder des HV kostenlos, für Nichtmitglieder 5 Euro.
Pfalzgräfin Maria Franziska Dorothea (Abb.: Stadtmuseum Sulzbach-Rosenberg)
Montag17.02.
18:30 Uhr
Regionalgruppe Schwandorf

Amische Mennoniten in der südlichen und mittleren Oberpfalz

Vortrag von Dr. Hermann Hage, Regensburg
Ort: Teublitz, Stadtbücherei, Platz der Freiheit 9

Im Jahre 1525, also vor genau 500 Jahren, entstand die Glaubensgemeinschaft der Täufer, später Mennoniten oder Amische genannt. Knapp 300 Jahre später wanderten amische Mennoniten im Gefolge der Pfälzer Wittelsbacher in Altbayern ein. Es entstanden vier amische Gemeinden, darunter eine in Regensburg 1812 – 1907. Mitglieder dieser Gemeinde siedelten sich später auch in der südlichen und mittleren Oberpfalz an. Die Amischen hinterließen Spuren in der Religions-, Sozial- und Landwirtschaftsgeschichte der Region.

Anmeldung unter www.vhs-schwandorf-land.de

Eintritt frei. Ein Angebot in Zusammenarbeit mit der VHS Schwandorf Land.
Peter Hochstettler (1814-1884), seit ca. 1855 Ältester (geistlicher Leiter) der amischen Mennonitengemeinde Regensburg und seit spätestens 1863 in Wolfring als Pächter (Foto: Privatarchiv Dr. Hermann Hage)
Mittwoch19.02.
19:00 Uhr
Hauptverein Regensburg

Ornament und Fürsorge

Neueste Erkenntnisse zur Baugeschichte der Kapelle Maria Schnee in Regensburg
Führung mit Nadine Merk M. A., Regensburg
Ort: Regensburg, Maria-Schnee-Kapelle, Prinzenweg 4

Die ehemals zum katholischen Waisenhaus St. Salvator gehörende Kapelle Maria Schnee in Regensburg aus dem 18. Jahrhundert wird häufig wegen ihrer schlichten Außenwirkung von Passanten kaum wahrgenommen. Das Innere überrascht deshalb umso mehr: Den zweijochigen Saalbau dominieren Rocaillestuck, verspielte Putten sowie farbenfrohe Wand- und Deckengemälde von hoher Qualität. Wer beauftragte und wer schuf diese kunstvollen Werke und was ist zur Baugeschichte bekannt? Neueste Forschungserkenntnisse zu diesen und weiteren Fragen sollen vor Ort erläutert werden.

Die Referentin ist die Gewinnerin des Christian Gottlieb Gumpelzhaimer-Preises 2024.

Eintritt frei.
Geflügeltes Puttenköpfchen mit kunstvoller Frisur, Maria-Schnee-Kapelle, Regensburg (Foto: Nadine Merk)
Donnerstag13.03.
19:00 Uhr
Regionalgruppe Amberg

Jan Hus

Auf den Spuren der Hussiten in Amberg und der Oberpfalz
Vortrag von Hans-Peter Klinger, Amberg
Ort: Amberg, Rathaus, Marktplatz 11, Großer Rathaussaal

Mythen und schlimme Geschichten zu den Hussiten und ihren Kriegszügen haben ihren Platz in Ostbayern erobert. Gut und Böse sind dabei ebenso wie Täter- und Opferrollen eindeutig besetzt! Doch war es wirklich so? Wüsteten und mordeten nun die Ketzerheere oder die sogenannten Kreuzritter? In der Gemengelage zwischen Macht und Glaube wurden sogar hiesige Wanderprediger, die kirchliche Missstände anprangerten und für hussitische Ideen warben, festgenommen, gefoltert und verbrannt.

Eintritt frei.
Bildnis Jan Hus (um 1370-1415) von Johann Agricola, 1562 (Foto: Wikimedia Commons)
Mittwoch26.03.
19:00 Uhr
Hauptverein Regensburg

Metall der Macht

Die wirtschaftliche und strategische Bedeutung des Eisens im frühen Mittelalter zwischen Baiern, Franken und Slawen
Vortrag von Michael Lebsak M.A., Brünn/Freiburg i. Breisgau
Ort: Regensburg, Runtingerhaus, Keplerstraße 1, Großer Runtingersaal

Eisen spielte in der sozioökonomischen Welt des frühgeschichtlichen Menschen eine integrale Rolle und bestimmte maßgeblich die Prosperität von Infrastruktur, Ackerbau, Handwerk und Kriegswesen. In der mittleren Oberpfalz entstand in der Karolingerzeit mit einer florierenden Eisenindustrie die Wurzel des späteren „Ruhrgebiets des Mittelalters“. Was waren die historischen und wirtschaftlichen Auslöser für diese erste Blütephase? Wie bedeutsam war der Rohstoff Eisen tatsächlich für die geostrategische Entwicklung des ostbayerischen Raumes im frühen Mittelalter?

Eintritt frei.
Macht, Magie und Faszination: Eine so genannte Luppe als Zwischenprodukt der Eisenverhüttung (Foto: Ondřej Merta)
Sonntag25.05.
15:00 Uhr
Regionalgruppe Oberpfälzer Jura

Die Kirche auf dem Kalvarienberg und die Wallfahrtskirche in Mariaort

Führungen mit Dr. Jutta Göller (Kelheim)
Mariaort, Kalvarienberg-Kirche

Die Kalvarienberg-Kirche in Mariaort neben der Bahnlinie ist mit ihrer einzigartigen Rauminszenierung nach dem Vorbild der „Scala Santa“ in Rom ein seltenes Beispiel einer Kalvarienkirche aus dem 1. Viertel des 18. Jahrhunderts. Die ergreifenden Figuren hat der Prüfeninger Bildhauer Franz Anton Neu (1698?-1758) geschaffen.

Die Wallfahrtskirche Mariä Himmelfahrt unten an der Naab wurde im letzten Viertel des 18. Jahrhunderts neu erbaut, unter Einbeziehung von Teilen der alten gotischen Kirche, jetzt Sakristei. Das Gnadenbild Mariens mit dem Kind ist spätgotisch; das Jesuskind hält einen Frosch, ein seltenes Attribut. In Malerei und Bildhauer-Arbeiten vollzieht die Wallfahrtskirche den Übergang vom Rokoko zum Klassizismus. Zwei Seitenaltäre stammen von Simon Sorg (1719-92), dem Schüler Franz Anton Neus.
 

Eintritt frei. Spenden für den Kirchenerhalt willkommen.
Innenraum der Kalvarienberg-Kirche Mariaort (Foto: Jutta Göller)
Sonntag08.06.
16:00 Uhr
Regionalgruppe Oberpfälzer Jura

Die Schlossruine Helfenberg in Lengenfeld

Führung mit Gabriele Schneider (Velburg) und Friedrich Loré M.A.
Velburg, Ortsteil Lengenfeld

Burg Helfenberg wurde vermutlich im 12. Jahrhundert von den Nachfahren der Grafen von Habsberg (1108 ausgestorben) zur Überwachung der Landstraße an der Laaber errichtet. Nur wenig später hat man jedoch die Wegführung auf die Hochfläche verlegt. Das hier von 1696 bis 1707 errichtete Schloss wurde 1807 abgerissen. Vor über zwei Jahren hat man nun damit begonnen, die Reste der beeindruckenden, aber sehr maroden und einsturzgefährdeten Stützmauern von Schloss Helfenberg zu sanieren, Dabei wurden viele weitere Grundmauern freigelegt und sichtbar gemacht, sowie der Zugang gesichert.

Begrüßung durch Thomas Stigler, Vorsitzender des Fördervereins. Ortsheimatpflegerin Gabriele Schneider wird in ihrer Führung die Geschichte und das einstige Aussehen des Schlosses erläutern. Grabungsleiter Friedrich Loré M.A. wird über die Funde, die sich im Zusammenhang mit der Sanierung ergaben, berichten. 

Eintritt kostenfrei. Veranstaltung im Zusammenarbeit mit dem Förderverein Burgruine Helfenberg e.V.
Nord-Ost-Eck der Ruine Helfenberg, 1962 (Foto E. Schneider)